Jes 2



Jerusalem als Mittelpunkt des messianischen Reiches: 2,1-5

1 Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, in einer Vision über Juda und Jerusalem gehört hat.

2 Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg mit dem Haus des Herrn /
 
steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. /
 
Zu ihm strömen alle Völker. 1

3 Viele Nationen machen sich auf den Weg. /
 
Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn /
 
und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, /
 
auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, /
 
aus Jerusalem sein Wort. 2

4 Er spricht Recht im Streit der Völker, /
 
er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern /
 
und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, /
 
und übt nicht mehr für den Krieg. 3

5 Ihr vom Haus Jakob, kommt, /
 
wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.

Der Tag Jahwes: 2,6-22

6 Ja, du hast dein Volk, das Haus Jakob, verstoßen; /
 
denn es ist voll von Zauberern und Wahrsagern wie das Volk der Philister /
 
und überflutet von Fremden. 4

7 Sein Land ist voll Silber und Gold, /
 
zahllos sind seine Schätze. Sein Land ist voll von Pferden, /
 
zahllos sind seine Wagen. 5

8 Sein Land ist voll von Götzen. /
 
Alle beten das Werk ihrer Hände an, /
 
das ihre Finger gemacht haben.

9 Doch die Menschen müssen sich ducken, /
 
jeder Mann muss sich beugen. /
 
Verzeih ihnen nicht! 67

10 Verkriech dich im Felsen, /
 
verbirg dich im Staub vor dem Schrecken des Herrn /
 
und seiner strahlenden Pracht! 8

11 Da senken sich die stolzen Augen der Menschen, /
 
die hochmütigen Männer müssen sich ducken, /
 
der Herr allein ist erhaben an jenem Tag. 9

12 Denn der Tag des Herrn der Heere kommt /
 
über alles Stolze und Erhabene, /
 
über alles Hohe - es wird erniedrigt -,

13 über alle hoch ragenden Zedern des Libanon /
 
und alle Eichen des Baschan, 10

14 über alle hohen Berge und alle stattlichen Hügel, 11
15 über jeden hohen Turm und jede steile Mauer,

16 über alle Tarschisch-Schiffe /
 
und die kostbaren Segler. 1213

17 Die stolzen Menschen müssen sich ducken, /
 
die hochmütigen Männer sich beugen, /
 
der Herr allein ist erhaben an jenem Tag. 14

18 Die Götzen aber schwinden alle dahin. 15

19 Verkriecht euch in Felshöhlen und Erdlöchern /
 
vor dem Schrecken des Herrn und vor seiner strahlenden Pracht, /
 
wenn er sich erhebt, um die Erde zu erschrecken. 16

20 An jenem Tag nimmt jeder seine silbernen und goldenen Götzen, /
 
die er gemacht hat, um sie anzubeten, /
 
und wirft sie den Fledermäusen und Ratten hin; 17

21 und man wird sich in den Spalten und Höhlen der Felsen verkriechen /
 
vor dem Schrecken des Herrn und vor seiner strahlenden Pracht, /
 
wenn er sich erhebt, um die Erde zu erschrecken. 18

22 [Lasst doch ab vom Menschen; /
 
in seiner Nase ist nur ein Lufthauch. /
 
Was bedeutet er schon?]

1 ℘ Mi 4,1-3
2 ℘ 51,4
3 ℘ Joël 4,10
4 Übersetzung unsicher. - von Zauberern: Text korr.; H: vom Osten.
5 ℘ 31,1
6 ℘ 2,11.17; 5,15
7 9c: Sinn nicht klar.
8 ℘ 2,19.21
9 ℘ 2,9.17; 5,15
10 ℘ Sach 11,2
11 ℘ 30,25
12 ℘ Ps 48,8
13 Tarschisch-Schiffe: seetüchtige Schiffe, die bis Tarschisch (Tartessus) in Spanien fahren konnten.
14 ℘ 2,9.11; 5,15
15 schwinden dahin: nach dem Qumran-Text.
16 ℘ 2,10
17 den Ratten: nach dem Qumran-Text.
18 ℘ 2,10