Ri 17



Nachträge: 17,1 - 21,25

Das Heiligtum Michas: 17,1-13

1 Im Gebirge Efraim lebte ein Mann namens Micha.
2 Er sagte zu seiner Mutter: Die elfhundert Silberstücke, die dir jemand weggenommen hat und deretwegen du den Fluch ausgestoßen und ihn sogar vor meinen Ohren wiederholt hast, dieses Geld befindet sich bei mir; ich selber habe es genommen. Seine Mutter sagte: Sei gesegnet vom Herrn, mein Sohn. 1
3 Er gab die elfhundert Silberstücke seiner Mutter zurück. Seine Mutter aber sagte: Ich weihe mein Silber dem Herrn, damit es wieder meinem Sohn zugute kommt. Man soll ein mit Metall überzogenes Gottesbild machen. Fürs Erste aber will ich es dir wiedergeben.
4 Doch der Sohn gab das Silber seiner Mutter zurück. Seine Mutter nahm zweihundert Silberstücke und gab sie einem Goldschmied. Der machte ein mit Metall überzogenes Gottesbild daraus, das dann im Haus Michas aufgestellt wurde.
5 So hatte Micha ein Gotteshaus. Er machte nun ein Efod und Terafim und stellte einen seiner Söhne dazu an, ihm als Priester zu dienen. 2
6 In jenen Tagen gab es in Israel noch keinen König; jeder tat, was ihm gefiel. 3
7 In Betlehem in Juda lebte (damals) ein junger Mann [aus der Sippe Juda]. Er war Levit und lebte dort als Fremder. 4
8 Dieser Mann zog aus der Stadt, aus Betlehem in Juda, fort, um sich irgendwo als Fremder niederzulassen, wo immer es sei. Auf seiner Wanderung kam er auch ins Gebirge Efraim zum Haus Michas.
9 Micha fragte ihn: Woher kommst du? Er antwortete ihm: Ich bin ein Levit aus Betlehem in Juda und bin unterwegs, um mich irgendwo als Fremder niederzulassen, wo immer es sei.
10 Micha sagte zu ihm: Bleib bei mir und sei mir Vater und Priester! Ich werde dir jährlich zehn Silberstücke geben, dazu die nötigen Kleider und deinen Lebensunterhalt. [Da ging der Levit.] 5
11 Der Levit willigte ein, bei ihm zu bleiben, und der junge Mann wurde für Micha wie einer seiner Söhne.
12 Micha stellte also den jungen Leviten als Priester an und er blieb bei ihm im Haus.
13 Und Micha sagte: Nun weiß ich, dass der Herr mir Gutes erweisen wird; denn ich habe einen Leviten als Priester.

1 Beim Verlust von Eigentum sprach man einen Fluch über den Dieb oder unredlichen Finder aus, damit er aus Furcht vor dem im Fluch angedrohten Unheil den Gegenstand zurückgibt (vgl. Lev 5,1 und die dortige Anmerkung). Die Mutter macht den Fluch nach Klärung der Angelegenheit durch einen Segen unwirksam.
2 und stellte an, wörtlich: und füllte die Hand (vgl. Ex 28,41; 29,9.24).
3 ℘ 18,1; 19,1; 21,25
4 Der Zusatz fehlt in S, vgl. G.
5 Vater: Ehrentitel für Amtsperson. - Der Zusatz widerspricht dem folgenden; wohl falsche Lesart aus V. 11.